Speisekarte bedeutet Selbstvermarktung über den Angebotszettel hinaus

Artikelserie zum Thema
Speisekarten
1 Rechtsgrundlagen
2 Kennzeichnungspflichten
3 Deklarationsvorschriften
4 Gliederung Speisenangebot
5 Gliederung Getränkekarte
6 Konzeptdarstellung
Zielgruppe
8 Lagerhaltung
9 Kalkulation
10 Betriebsorganisation (vorb)
11 grafische Gestaltung
12 Tageskarten (vorb)
13 Sonderveranstaltungen (vorb)
14 Allergenkennzeichnung

Die Speisekarte ist das Medium, welches fast jeder Kunde im Verlauf seines Besuches in die Hand nehmen wird. In Restaurants ist dies selbstverständlich, aber auch in der Kneipe oder der Disco wird eine bereitgelegte Karte früher oder später in die Hand des Gastes wandern, und sei es nur aus Langeweile oder zum Überspielen von Gesprächslücken. Unter allen Werbeformen wie Plakate, Telefonaktionen oder Radiowerbung ist es also die sicherste Möglichkeit, mit dem Kunden in tatsächlichen Kontakt zu kommen.

Andere Branchen geben horrende Summen aus für diese Kontaktmöglichkeiten, indem sie Adressen oder Werbeplätze im Internet kaufen, für Sie ist dieser Kontakt gottlob automatischer Geschäftsinhalt. Natürlich können Sie diese Position nutzen, um die nicht unerheblichen Kosten einer gut gemachten Speisekarte über Werbung zu refinanzieren, allerdings werden sich viele Kunden auch stören an einer solchen Zweitverwertung. Eine (bezahlte) Selbstdarstellung ihrer Lieferanten wird jedoch meist toleriert werden, und Sie legen zugleich ihre Bezugsquellen offen. Was Sie aber keinesfalls unterschätzen dürfen ist der Nutzen für Sie selbst.

Alles, was Sie über sich zu sagen haben, alles, was Sie bewerben möchten, alles muss sich mindestens in Ihrer Speisekarte wieder finden. Das kann in Form von festen Aussageblöcken innerhalb der gedruckten Form vermittelt werden oder über Einlageflyer. Die Speisekarte ist nicht nur ein Fahrplan durch ihr Angebot, sondern auch durch ihre Räumlichkeiten und durch ihr gesamtes Konzept. Angefangen bei Details wie die Bereitstellung von Lesebrillen, Regenschirmen oder Kinderstühlen über die Lage der Toiletten bis hin zu ihren Zusatzangeboten wie Familienfeiern, Catering oder Heimservice: Alles was Sie kommunizieren möchten, sollte in ihrer Karte auch zu lesen sein. Wenn der Gast zehn Meter weiter auf dem Plakat am Eingang dieselbe Information nochmal sieht, umso besser. Am Eingang aber mag er abgelenkt gewesen sein, in der Karte wird er es ziemlich sicher lesen.

Möglicherweise erscheinen Ihnen diese grundlegenden Hinweise zu unkonkret. Welchen konkreten fachlichen und rechtlichen Gesichtspunkten ihre Speisekarte genügen muss, und wie eine Speisekarte den betrieblichen Ablauf organisiert und deshalb strukturiert werden muss, finden Sie in den verlinkten Folgeartikeln. Genügend Beispiele und auch Grundinformationen finden Sie in der speisekarten-seite, für mich persönlich seit Jahren das Standardwerk der Speisekartenkunde im Internet.

Falls Sie meine persönliche Denkweise anspricht, steht Ihnen natürlich auch mein eigenes Beratungsangebot in seiner ziemlich fairen und erschwinglichen Grundausstattung zur Verfügung. Ich helfe Ihnen gerne und muß nicht auf ihre Kosten reich werden.

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One Response to “Speisekarte als Hauptaufgabe des gastronomischen Marketings”
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