Die Kosten sind gering, der Aufwand liegt im Konzept

Das Ziel, über die eigene Homepage seiner Gastronomie eine eigene Präsenz im Internet und damit eine Eigendarstellung zu verschaffen, wird heutzutage kaum in Frage gestellt werden.  Viele Gastronomen gerade in kleineren Betrieben scheuen aber die Kosten und die möglicherweise damit verbundene Beuaftragung externer Profis. Dabei liegt der tatsächliche Aufwand im Nachdenken über die Inhalte, die vermittelt werden sollen. Er verlangt also hauptsächlich die Zeit, darüber nachzudenken, wie Ihr spezielles Betriebskonzept in Ihrer Homepage deutlich gemacht werden kann.

An den Kosten scheitert es nicht

Im vorausgehenden Artikel habe ich Ihnen Kriterien aufgezeigt, an denen Sie für sich entscheiden können, ob Sie eine eigene Homepage betreiben sollten oder nicht. Sie haben sich dafür entschieden und überlegen jetzt die Frage von Kosten und Aufwand.

Die grundsätzliche Vorraussetzung dazu ist natürlich der Internetzugang. Der wird heute in der Regel durch eine kombinierte Flatrate für Telefon und Internet hergestellt, der für 30 € und weniger zu haben ist. Hierzu genügt ein Blick auf die Anzeigenseiten einer Fernsehzeitschrift. Der Zugang ist also Teil Ihrer Fixkosten für Telekommunikation. Im Gegensatz zu früheren Zeiten sind diese damit auch nach oben begrenzt, von Handygebühren mal abgesehen, die betrieblich gesprochen dann aber eigene Dummheit darstellen.

Für die eigene Homepage kommt jetzt noch der Server hinzu. Das ist gewissermassen das Postamt im Internethimmel, auf dem Sie Ihre Homepage später hinterlegen und das dafür sorgt, dass sie dann später dort von anderen abgerufen werden kann. Dieses Postamt verlangt für seine Leistung Geld. Aber auch hier sind vernünftige Tarife für weniger als 5 € monatlich zu bekommen. Auch manche Anbieter von Internetverbindungen bieten hier günstige oder Gratislösungen an. Ich persönlich arbeite hier seit Beginn meiner Internetpräsenz mit strato und hatte bisher keinen Grund zur Klage.

Einer weitere Alternative bieten verschiedene Internetportale, unter deren Dach Sie schnell, gratis und unterstützt eine eigene Präsenz basteln können. Damit haben Sie zwar schnell ein Ergebnis, das aber am Ende sich kaum von einem der vielen Webkataloge unterscheidet und relativ unflexibel ist. Sie haben damit auch keine eigene Adresse, sondern lediglich sozusagen eine eigene Seite im Telefonbuch gemietet.

Über ihren eigenen Server haben Sie jedoch ihre eigene Adresse, deren Namen Sie eintragen (wie gastrobetreuung.de) und der bei Ihnen verbleibt (sofern nicht bereits vergeben). Und das ist keine Prestigefrage wie der BMW vor der Haustür, sondern schlicht eine der Grundlagen, damit Sie gefunden werden können im Meer der Internet-Konkurrenz.

Zweck der Internetpräsenz:

Gefunden werden, obwohl nicht gesucht

Ergebnis der Vorüberlegung war: Sie haben ein Konzept entwickelt, von dem Sie überzeugt sind. Vor allem sind Sie überzeugt, damit genügend Gäste anzusprechen, die Sie deshalb besuchen werden. Gäste, die genau zu Ihnen und nicht ihrem Nachbarn kommen, weil Sie genau und nicht nur ungefähr das anbieten, was er sucht. Die Frage ist, woher soll der unbekannte Gast das wissen, wenn er Sie nicht kennt? Ihre Antwort: Deswegen gehe ich ja ins Internet.

Prinzipiell richtig. Das Internet soll eben solche Fragen und Antworten zusammenführen. Im Zeitalter von Milliarden zeitgleich aufrufbarer Internetpräsenzen weltweit ist dies aber nicht mehr so leicht und daher gibt es Suchmaschinen wie google. Die führen Fragen und Antworten zusammen, sind aber leider Maschinen, wenn auch mittlerweile lernfähige und sogar halbwegs verständige. Trotzdem wird ein Kontakt nur zustande kommen, wenn sich die Frage Ihres potentiellen Kunden wenigstens halbwegs mit einer wörtlich so geschriebenen Antwort auf Ihrer Homepage deckt.

Deshalb nochmals zur Klarstellung: Wenn Sie nicht mehr zu sagen haben als “ich bin superbistro in superstadt”, können Sie sich den Zirkus sparen und zum kostenmässig günstigen Schritt 1 zurückgehen. Das muss ihre Erfolgschancen gar nicht mindern, falls Sie Superbistro sind, wohl aber Ihren dann unnötigen Aufwand. Die Adresse superbistro.de in superstadt bringt Ihnen zwar das notwendige Prestige, vermutlich aber keinen wesentlichen Werbenutzen.

Konzept als Grundlage für Suchbegriffe

Wenn Sie aber Ihre Homepage als Werbemittel begreifen, um neue Kunden zu gewinnen, müssen Sie jetzt radikal umdenken. Lassen Sie jetzt Ihren Betrieb beiseite und auch Ihre Vorstellung davon. Überlegen Sie vielmehr, wie der Kunde aussieht, den Sie bei sich begrüssen wollen, vielleicht am Beispiel derer, die Sie schon haben. Und jetzt kommt die Kardinalfrage: Was wird dieser Kunde als Suchbegriff(e) eingeben, falls er in einer Suchmaschine wie google nach einem Angebot wie Ihrem sucht. Ist das “kinderfreundlich”, “action”, “disco”, “mexikanisch”, “Superstadt”, “familiär”, “disco”? Der Möglichkeiten sind viele.

In den Folgeartikeln wird zu diesem Thema noch einiges zu sagen sein, mit der so genannten Suchmaschinenoptimierung (SEO) beschäftigt sich eine ganze Branche. Für diesen Moment ihres Entscheidungsprozesses ist die Umkehrung der Sichtweise extrem wichtig, wenn Sie später nicht die ganze Arbeit von vorne beginnen wollen. Im Gegensatz zur “normalen” Werbung wie in Printmedien, bei der Sie Ihr Haus darstellen, ist hier die alleinige Überlegung von zentraler Bedeutung: Wonach und mit welchen Worten könnte jemand suchen, den ich als Kunden gewinnen will.

Sollte ihr Konzept solche Suchbegriffe nicht hergeben, haben Sie ein Problem und sollten dasselbe entweder schleunigst erarbeiten oder aufmörteln. Sonst veranstalten Sie ein Brainstorming mit allen Mitarbeitern, Gästen und Freunden über Begriffe, die ihren Betrieb auszeichnen und ihn gesucht erscheinen lassen. Geben Sie sich Zeit dafür, sie wird sich später lohnen.

Der Inhalt der Homepage zählt

Soweit Sie sich an die Vorgaben gehalten haben, liegt jetzt eine Liste von möglichen Inhalten Ihrer Homepage auf dem Schreibtisch. Wohlgemerkt, nicht “wir sind die Besten, die Freundlichsten etc.”, sondern mögliche, denkbare Kundenanfragen an die Suchmaschine google. Dass Sie die Besten, Freundlichsten etc. sind, setzt der Kunde nämlich voraus, das müssen Sie nicht im Internet präsentieren. Diese Liste von echten Vorzügen ihres Hauses oder ihres Konzepts gruppieren Sie zu Inhalten.

Das Schreiben, Ausformulieren oder die grafische Gestaltung können Sie selbst machen oder in professionelle Hände übergeben,  je nach eigenen Fähigkeiten und Kostenüberlegungen. Auch ich kann Ihnen da abgestimmt auf Ihren Bedarf zur Seite stehen. Die Grundüberlegung aber, wer Sie sind und wen und wie Sie ihn erreichen wollen, kann Ihnen niemand abnehmen, und ohne diese ist jede Homepage sinnfrei, wenigstens wird sie sich kaum abheben im Dschungel.

Professionelle Hilfe gerade bei der Homepageerstellung gibt es reichlich und daher meistens auch günstig. Oft finden sich sogar im Freundes- und Kundenkreis helfende Hände. Allerdings sollten Sie sich hier einen Punkt deutlich vor Augen führen: Diese Hilfe gerade aus dem privaten Bereich bezieht sich meist auf die Technik der Website-Erstellung. Eine supertoll grafisch animierte Website mag für ein Eventlokal notwendig sein und befriedigt das Selbstwertgefühl ihres Designers. Dem nach ihrem speziellen Konzept suchenden Kunden und damit Ihnen nützt das nichts, denn google sucht nicht nach Grafiken, Videos, Bildern oder Animationen, sondern nach Inhalten, also Suchbegriffen.

Treffender Inhalt minimiert Kosten und Aufwand

Sobald Sie Ihre Inhalte beieinander haben, können Sie sich meist auch selbst auf die Weiterreise in Richtung eigener Homepage begeben. Den Anspruch an die grafische Gestaltung bestimmen Sie selbst, damit auch den Aufwand an evtl. nötiger professioneller Hilfe. Die Grundkriterien für die Sinnhaftigkeit einer eigenen Homepage haben Sie jetzt ja gesetzt, indem Sie sich suchmaschinengerechte Texte überlegt haben.

Die meisten “Postämter” im Internet bieten ziemlich komfortable Baukästen an, anhand derer Sie eine eigene Homepage mit den erarbeiteten Inhalten füllen und verwalten können, ohne auf fremde Hilfe zugreifen zu müssen. Hier reichen meist Grundkenntnisse an Textverarbeitung und PC-Bedienung aus, um eine reichhaltige Auswahl auch an grafisch anspruchsvollen Vorlagen mit ihren ausgetüftelten Inhalten zu füllen.

Allerdings ist die Zahl der kostenlos zu erstellenden Seiten meist begrenzt, und hier sollten Sie sich vor Arbeitsgbeginn vergewissern. Als Gastronom sind Sie kommerzieller Betreiber einer Website (dazu noch später) und benötigen also mindestens ein Impressum, vermutlich eine Kontaktseite und eben die “Home”-page.  Die Zahl der Seiten, die Sie daneben noch im angebotenen Gratisformat mit eigenen Inhalten belegen können, schrumpft schnell.

Ich schreibe diese Artikelserie aus meinen unmittelbar gemachten Erfahrungen heraus. Dabei musste ich unliebsam feststellen, dass meine tollen Inhalte das Gratisformat leider überschritten hatten. Weil ich die Zusatzkosten für eine komplette Veröffentlichung aller von mir mühsam erstellten Seiten nicht tragen wollte, habe ich mich dann für die eigene Erstellung meiner Homepage entschieden.

Was Joe Dummie dabei so wiederfahren ist, können Sie in den nächsten Artikeln lesen, falls Sie versuchen wollen, es auch selber zu machen. Soweit Sie Ihre Inhalte beieinander haben, kann ich Ihnen allerdings versichern, dass ihnen professionelle Hilfe hier deutlich Zeitaufwand ersparen wird, gerade wenn sie nicht unbedingt der Internet-Freak sind.

2 Responses to “Homepage im Gastgewerbe: Aufwand, Kosten und Konzept”
  1. amir shefaat sagt:

    ich hätte gern einen kulturküche in berlin eröffnen was soll ich mache wenn
    ich eine gute konzept will

  2. Darüber nachdenken, was eine Kulturküche ist.

  3.  
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