Wo ich herkomme
Ich habe die gesamte Zeit meines Berufslebens in der bayrischen Gastronomie verbracht. Schon mein Studium habe ich mir bei der damaligen Speisewagengesellschaft DSG verdient, und dabei hat es hat mich als geborenen Münchner nach Fürstenfeldbruck verschlagen. Von 1990 bis 2002 habe ich dort das Drei Rosen geführt, das nicht nur ein Kultbiergarten war, sondern auch lokales Familienzentrum. Damals war der Begriff "Mehrgenerationenhaus" noch nicht erfunden, er wurde einfach in der Kneipe gelebt. Später wurde daraus ein Spezialitätenrestaurant. Danach habe ich fünf Jahre versucht, dem “fenstergucker” als Kleinkunst- und Konzertbühne Leben einzuhauchen, was mir aber nur vorübergehend gelungen ist. In dieser Zeit habe ich vermutlich alle Höhen und Tiefen durchlebt, die ein Gastronomendasein so zu bieten hat, auch wenn diese “Sucht” bis heute immer wieder neue, überraschende Herausforderungen auf Lager hat.
Vom Service in die Küche bis zum Büro mit Buchhaltung, Werbung und Konzertveranstaltung habe ich mir alle Positionen erarbeitet, die in einem kleineren Restaurant besetzt sein müssen. Dazu kommt die Durchführung von Außen-Events unter teilweise unglaublichen Bedingungen und die Einrichtung des meines Wissens bis heute einzigen Heimservice für bayrische Küche, den Schinkennudelexpress.
Was ich jetzt treibe
Dieses Lernen unter immer neuen Bedingungen macht mir bis heute Spaß, aber eine eigene Kneipe führen will ich nicht mehr, schon als Tribut an meine Frau, die diesen Zirkus 20 Jahre lang mitgemacht hat. Meine Erfahrungen allerdings kann ich immer noch in fast jedem gastronomischen Zusammenhang einbringen. Jetzt verkaufe ich sie eben gegen Entgelt und erspare mir dafür den täglichen Kampf mit der Bank oder anderen Ungnädigkeiten des Gastronomenlebens.
Dabei geht es aber ums praktische Zupacken, und das kann ich an jedem Brennpunkt, vor allem aber auch an verschiedenen und notfalls zugleich. Lange Erfahrung mag eine Axt sein, sie ersetzt aber nicht den Koch, die Küchenhilfe, den Ausschenker oder die Bedienung, die jetzt gerade fehlt. Mit dieser rein praktischen Arbeit verdiene ich meine Brötchen, und genau diese will ich auch immer als erstes leisten.
Wenn doch mal schlau daher geredet wird in meinen Beratungsangeboten auf dieser Website sei nur beiläufig erwähnt, dass ich mir die betriebswirtschaftlichen Kenntnisse dazu nicht zusammengestopselt habe, sondern mir nach abgeschlossenem Studium eine Diplomurkunde über den Schreibtisch nageln kann. Weil das aber die Praxis niemals ersetzen kann, verzichte ich für mich selbst darauf.
Wo ich hin möchte
Mir persönlich war immer schon wichtig, zu schreiben. Nach Fingerübungen mit Reisebeschreibungen und Tagebüchern mchte ich jetzt die gerade begonnene zweite Lebenshälfte dazu nützen, mir als freier Autor ein zweites Standbein neben meiner Praxisarbeit aufzubauen. In meinem hier angeschlossenen Blog “Leben und Lassen in der Gastronomie des gemeinen Volks” können sie das Zusammenwirken von Schreiben und Erfahrung miterleben und kommentieren, wenn sie möchten. Ich hoffe, die Beiträge werden manche Beratungsstunde überflüssig machen, aber vielleicht kommt das entgangene Honorar dafür ja an anderer Stelle zurück.