Mitbringbuffets waren zu meiner Studentenzeit sehr beliebt. Jeder Gast bringt eine Speise mit und stellt sie auf das Buffet, der Gastgeber sorgte in der Regel für die Getränke. In Zeiten klammer Geldbeutel wurde auch das aufgeteilt :-( . Immer dann, wenn es einfach nur ums Feiern geht, darum, dass Menschen zusammenkommen, ist dies auch heute noch eine gute und kostengünstige Alternative. Bei größeren Anlässen will man natürlich eher nicht so noadig erscheinen, wie man in Bayern sagt. Und je mehr eine Feier auch der Selbstdarstellung dient, desto weniger mag man auf solche Günstiglösungen zurückgreifen.

Mitbringbuffet als Eventcharakter

In Zeiten zunehmend knapper Kassen wird man sich aber immer mehr auch wieder auf solche Lösung zurückbesinnen müssen. Das zur Tradition gewordene Gartenfest fällt nicht wegen Regen ins Wasser, sondern aus Geldmangel. Die Betriebsfeier, das frühere Highlight des Jahres, wird aus Kostengründen eingespart. Mit einem Blick auf den eigenen Gehaltszettel sieht das natürlich jeder ein. Schade drum, weil es den meisten Beteiligten oft gar nicht darum geht, mal wieder etwas ausgegeben zu bekommen. Der Anlass, das Treffen, der Zusammenhalt ist viel wichtiger und jeder wäre durchaus bereit, auch dazu beizutragen. Wenn es jemand organisiert, versteht sich.

Ziemlich günstigen Eventcharakter haben sich meine früheren Kunden verschafft: Paarweise Gutscheinbuch gekauft und en groupe übers Jahr durch die Kneipen gezogen. Die hatten Spass und ich ziemlich viele Restauranttester:


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Mit etwas Phantasie und wenig Zeiteinsatz lässt sich so ein Mitbringbuffet da gut einsetzen, nicht nur zur Kostenersparnis. Nachdem niemand nur eine Lasagne für eine Person zubereitet, sondern gleich ein ganzes Blech, also jeweils einen “Überschuss” gegenüber seinem erwarteten “Selbstverbrauch” produziert, könnte man auch getrost gleich Speisen und Getränke aufteilen und so tatsächlich bei Kosten von fast Null landen.

Der Mehrwert liegt in der Phantasie. Lassen Sie nicht jeden irgendwas mitbringen. Stellen Sie die Veranstaltung unter ein Motto und teilen Sie Aufgaben zu, entweder gezielt oder als Verlosung. Damit schaffen Sie als Mehrwert auch noch eine Grundspannung, bevor die Feier überhaupt steigt. Die überall herumgeisternden Nörgler und notorischen Doppellinkshänder können ja versuchen, für sie anscheinend unmögliche Aufgabenstellungen wegzutauschen, beispielsweise zum Schleppen von Bierkästen.

Kulinarische Weltreise

Beispielsweise können Sie eine kulinarische Weltreise veranstalten. Aus jedem Kontinent muss eine Vorspeise, eine Hauptspeise und ein Dessert erstellt werden. Bei mehr Teilnehmern können Sie natürlich noch weiter in Tiefe gehen (Suppen, Fleisch, Gemüse etc.). Natürlich lässt sich das Thema auch noch auf Getränke erweitern, obwohl das meistens zu schweren Kopfschmerzen führen dürfte. Aber ein Cocktail, eine Bowle oder ähnliches könnte ja dabei sein.

Damit haben Sie zum ersten bereits für Gesprächsstoff, Interesse und vielleicht auch Anspruch gesorgt, bevor die Party überhaupt steigt. Der eine oder andere Muffel wird sich vielleicht ausklinken, was seine Rolle als Gewinn für die Feier aber auch in Frage stellt. Wer aber mitmacht, wird auch kommen und auf die weiteren Ergebnisse gespannt sein.

Zugleich ist für reichlich Gesprächsstoff gesorgt, wenn die Party steigt. Jeder kennt die eigenen Probleme bei der Bewältigung seiner Aufgabe und wird die anderen Werke so umso gespannter betrachten. Selbst wenn das eine oder andere Produkt vielleicht seltsam oder mißlungen erscheinen sollte, es sorgt jedenfalls für Gesprächsstoff und wird eher Heiterkeit als Häme erzeugen. Der Produzent kann sich ja immer auf die Originalität berufen. Sicher wird sich so der eine oder andere Hobbykoch/köchin outen. Und wenn er seine Leistung beim Catering bestellt hat, kann es dem gelungenen Verlauf der Party auch egal sein.

Unbegrenzte Variationsmöglichkeit

Die Weltreise ist nur ein eingängiges Beispiel. Sie können ebensogut die mögliche Bandbreite von Grillgut ausloten von den möglichen Fleischsorten angefangen über Fisch zu Obst und Gemüse. Sie können ein privates Public-Viewing der Fußball-WM dazu nutzen, die beteiligten Mannschaften kulinarisch zu untermalen. Sie können die Variationsmöglichkeiten von Grundprodukten wie Reis, Kartoffeln oder Nudeln ausloten.

In jedem Fall werden Sie ohne weiteren Aufwand ein Erlebnis schaffen, das sich von den gewohnten und erlebten Feiern abhebt und über das auch noch lange nach Ihrer Feier gesprochen werden wird. Betriebe könnten bei ihren Feiern ihre Geschäftspartner oder Mitarbeiter verschiedener Herkunft auch thematisch einbinden, Private eine spezielle Situation wie die letzte Urlaubsreise. Vereine können ihre Partner berücksichtigen oder ihre Ligakonkurenten so einer ganz anderen Betrachtung unterziehen. Auch meine Kollegen aus der Gastronomie können solche Ideen natürlich umsetzen, für Sie oder für sich selbst.

Finanzielle Aufwertung

Soweit Sie über das entsprechende Budget verfügen, können Sie das alles natürlich auch entwickeln lassen, z.B. von mir :-).  Andererseits hat die Mitmach-Komponente einen besonderen Charme, vielleicht auch eine Bedeutung für Ihr Vorhaben. Sie trägt schon insoweit zum Gelingen einer Feier bei, weil sie sich vom üblich gewordenen Konsumverhalten abhebt. Es könnte daher auch besser sein, das Budget in einen aufgewerteten Rahmen zu stecken wie passende Musik, ein angepasstes Ambiente, einen Wettbewerb mit entprechender Dotierung. Auch hier sind die Möglichkeiten unbegrenzt. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Phantasieren!

Allgemeine Überlegungen zum Thema Auswahl der Menü- und Speisenfolge bei privaten Feiern aller Art finden Sie im Artikel “das grosse Fressen”.

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One Response to “Mitbringbuffets mit Varianten aufwerten”
  1. Homöopathie sagt:

    Könntest du das etwas differenzierter beschreiben?

  2.  
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